Guter Arbeitsmarkt bietet Chancen für geduldete Menschen
„Die bayerische Staatsregierung sollte auf Unternehmer hören und ihre ablehnende Haltung bei der Erteilung von Arbeitserlaubnissen aufgeben.“ Das fordern der SPD-Unterbezirksvorsitzende und Landtagskandidat Norbert Ringler sowie die stellvertretende Kreisvorsitzende und Bezirkstagskandidatin Petra Hinkl.
Die beiden SPD-Politiker sehen gerade angesichts der vor kurzem veröffentlichten positiven Arbeitsmarktzahlen gute Möglichkeiten, geduldete Menschen in Ausbildung und Arbeit zu bringen: „Der Bayerische Ausbildungsmarkt ist mit über 30.000 unbesetzten Ausbildungsstellen bei knapp 10.000 Bewerberinnen und Bewerbern extrem aufnahmefähig“. Dies gelte auch für die Region Ansbach. Eine Suche über das Portal www.ausbildungsstellen.de ergebe für den Großraum Ansbach beispielsweise über 100 freie Ausbildungsstellen für 2018.
Noch immer zwinge die bayerische Staatsregierung die Behörden zu einem zurückhaltenden Vorgehen bei der Erteilung von Ausbildungs- und Arbeitserlaubnissen für Menschen mit Fluchthintergrund. Das sei auch ärgerlich für Handwerk und Wirtschaft in der Region. Viele Unternehmer und ehrenamtliche Helfer zeigten sich frustriert und die betroffenen Geflüchteten seien häufig verunsichert, stellt Ringler fest. Für diejenigen, die schon länger hier seien und bereits arbeiten oder einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz in Aussicht haben, müsste jetzt eine Brücke gebaut werden, fordert Petra Hinkl mit Nachdruck. Leider bangten immer noch viele Menschen, eines Tages abgeschoben zu werden.
In diesem Zusammenhang kritisieren die beiden auch die von Innenminister Herrmann und Gesundheits- und Pflegeministerin Huml erzielte Vereinbarung zur Weiterführung der Pflegeausbildung durch abgelehnte Asylbewerber. Grundsätzlich sei es zu begrüßen, dass auch bei kürzeren Ausbildungen, wie zu Beispiel der einjährigen Ausbildung zum „Pflegefachhelfer Altenpflege“, nun eine Fortführung möglich sei. Allerdings lasse die aktuelle Verlautbarung des Innenministeriums befürchten, dass z.B. Pflegehelfer, die ihre Ausbildung im Schuljahr 2017/2018 absolviert hätten, von der neuen Regelung ausgeschlossen wären, da diese ab sofort und damit nur für zukünftige Fälle gelte. Bei Gesprächen mit örtlichen Pflegeeinrichtungen sei immer wieder auf die Schwierigkeit hingewiesen worden, geeignetes Personal zu finden. Im Landkreis Ansbach gebe es mit der Berufsfachschule für Pflegeberufe in Dinkelsbühl ein Kompetenzzentrum, das in den vorangegangenen Jahren bereits großartige Arbeit geleistet habe. Nun komme es darauf an, den bereits ausgebildeten Pflegehelferinnen und Pflegehelfern eine Chance zu geben.