SPD gegen weitere Anwendung von Glyphosat

04. Dezember 2017

Landtagskandidaten und Bezirkstagskandidatinnen fordern: Bezirk, Landkreise und Kommunen sollen auf das Pestizid verzichten – Ziel: europaweites Verbot

Angesichts der Zustimmung zur Genehmigung von Glyphosat auf EU-Ebene durch Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt werfen die SPD-Landtagskandidaten Harald Dösel (Weißenburg) und Norbert Ringler (Heilsbronn) der CSU einen Verstoß gegen die Geschäftsordnung der Bundesregierung sowie einen dramatischen Glaubwürdigkeitsverlust vor. „Hier werden sowohl der Verbraucher- als auch der Umweltschutz mit Füßen getreten“, kritisiert Dösel. Und Norbert Ringler ergänzt: „Schmidt erweist sich durch sein Verhalten als Marionette des Pestizidkonzerns Monsanto.“ Aus Sicht der SPD sei klar, dass Glyphosat mindestens zum Artensterben beitrage und möglicherweise auch für Menschen schädlich sei.

Beide SPD-Politiker erinnern zudem daran, dass auch der CSU-Vorsitzende Seehofer in den offenbar vorsätzlichen und kalkulierten Verstoß eingebunden war: „Solche Aktionen schüren die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung und führen zu einem enormen Glaubwürdigkeitsverlust.“

Der SPD-Unterbezirk fordert daher ein europaweites Verbot von Glyphosat, da das Votum des Landwirtschaftsministers weder den Willen der Bundesregierung noch der Bevölkerung widerspiegelt, sondern einen schweren Fehler zum Schaden von Mensch und Natur darstellt. Vor allem die Insekten und hier wiederum besonders die Bienen sind davon betroffen, deren Bedeutung für unser Ökosystem nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Deswegen muss die bayerische Staatsregierung auf allen Ebenen schnellstmöglich ein Glyphosatverbot voranbringen. Falls EU-weit keine Mehrheit für ein Verbot gefunden werden kann, sollte dieses Verbot im Rahmen des vorsorgenden Verbraucherschutzes wenigstens für Deutschland gelten.

Außerdem wollen die beiden SPD-Landtagskandidaten Dösel und Ringler nun in den drei SPD-Kreisverbänden Ansbach-Stadt, Ansbach-Land und Weißenburg-Gunzenhausen dafür eintreten, dass wenigstens die Landkreise und Kommunen auf ihren eigenen Flächen künftig auf den Einsatz von Glyphosat verzichten. Das Gleiche gilt für die beiden Bezirkstagskandidatinnen Christa Naaß und Petra Hinkl hinsichtlich der bezirkseigenen landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf.

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